DAS WAR DIE WOCHE: Martialisch
War da noch was außer der Bombe in dieser Woche? Na gut, Hohenzollern: Nachwuchs bei Preußens und Friedrich II. als Popart-Gemälde wird für rund eine Million Euro den Besitzer wechseln. Der alles verdrängende Blindgänger aber (damit ist jetzt die Bombe gemeint, nicht Fritze) scheint jedes weitere Thema der letzten Tage komplett überdeckt zu haben. Einigen wir uns also am besten auf Militarismus als übergreifenes Thema, auch wenn jetzt die Hohenzollern-Fans aufheulen wie die Sirene bei Bombenalarm. Das ist zu reduktionistisch, zugegeben, aber der Platz ist begrenzt. Und es passt doch auch zu gut: Da meldet diese Woche das Militärmuseum (!) in der ehemaligen Kriegsschule (!), dass es aufgeben muss und seine Bestände dem Potsdam-Museum übereignet. Es melden sich die Techno-Veteranen (!) Marusha und Love-Parade-(!)-Gründer Dr. Motte und wollen im Waschhaus nochmal die Stimmung zum Explodieren bringen . Schließlich fasst die Polizei den Feuerteufel, der in Neu Fahrland regelmäßig Autos hochgehen ließ. Eingeschlagen hat schließlich auch die Nachricht, dass die gerade vom CDU-Fraktions- und Landesvorsitz weggesprengte Saskia Ludwig in einer Kampf(!)kandidatur um ein Bundestagsmandat gegen das politische Schlachtross Katherina Reiche antritt. Die nimmt den Fehdehandschuh, den ihr auch der Kreisverband Potsdam-Mittelmark mit Ludwigs Nominierung zuwirft, auf. Dann schlägt die Nachricht vom Blindgänger Am Stern ein, und der Rest sind Entschärfungskommandos, Sperrkreise und Langzeitzünder. Gut, jeder hatte offenbar seinen Spaß. Nächste Woche aber bitte wieder etwas weniger martialisch.
Erschienen am 13.10.2012