Danke, Lindenpark!
Mensch, danke, Lindenpark! Du warst für fast vier Wochen mein – besseres – Wohnzimmer. Bei Sonne und Regen, in guten (gegen Griechenland!) wie in trüben (gegen Italien!) Stunden warst Du offen für mich und jeden anderen, hattest immer ein kühles Bier und einen warmen Burger zur Hand (auch wenn der Käse öfter mal aus war); wenn ich früh kam, fand ich einen Liegestuhl gar, wenn ich spät kam, nur eine harte Bank – doch so ist das Leben. Rudelgucken bei Dir war eine schöne Erfahrung – weil man keinem Gesinnungszwang unterlag, der an anderen Orten in der Stadt herrscht und dort jeden, der nicht zum Stammpublikum passt, zum Unwohlsein verdammt; weil bei Dir immer ein gewisses Niveau herrschte, im Gegensatz zum Luisenplatz, wo nach einer Niederlage auch schon mal eine Fahne angezündet wurde. Bei Dir aber – vielleicht ist’s die Uninähe? – herrschte immer ein offenes, internationales Klima, feierten hübsche Spanierinnen und enthusiastische Ukrainer Seite an Seite, hier freuten sie sich und schimpften in mindestens 16 Sprachen, all die Potsdamer, die Erasmusstudenten und die Exilberliner. Bei Dir war man nie allein und nie bedrängt, das ist eine reife Leistung, die auch Deinem netten Team zu danken ist. Ach Lindenpark, Du wirst fehlen – bis zur nächsten WM.
Erschienen am 02.07.2012