Statistik macht depressiv

Gefühlte und reale Wahrscheinlichkeiten klaffen oft auseinander. So sind etwa Flugzeuge statistisch das sicherste Verkehrsmittel und Autos das gefährlichste. Trotzdem leiden Millionen Menschen an Flugangst, aber in unser täglich Blech steigen wir ohne feuchte Hände. Es ist auch wahrscheinlicher, von einem Kometen getroffen zu werden, als den Lotto-Jackpot zu knacken. Trotzdem träumen die Menschen deutlich häufiger davon, was sie mit 48 Millionen Euro anstellen würden, als sie im Freien bangen Blickes nach oben schauen. Wer sich nun aber einen dunklen, nieselnasskalten Novembernachmittag mit einem Blick auf solche Zahlen aufhellen möchte, lernt schnell, dass Statistik auch keine Lösung ist. Die verrät nämlich auch, für Über-35-Jährige sei es wahrscheinlicher, einem terroristischen Anschlag zum Opfer zu fallen als jetzt noch einen Partner zu finden. Betroffene sollten besser fest hoffen, dass diese Statistik in Arabien erhoben wurde. Das wäre schon allein deshalb tröstlich, weil es dort wenigstens warm und hell ist. Das Schicksal wäre dann zwar immer noch ein mieser Verräter, aber zumindest ein gerechter.

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